ein schöner tag mit einem weinenden und einem lachendem Auge

Das wohl Schwierigste an diesem Beitrag war, einen passenden Titel zu finden. Darüber mache ich mir schon ziemlich viele Gedanken. Mein erster Entwurf sah den Titel Satz und Sieg vor. Aber es klang mir zu überheblich, zu hart, und hätte mich auch nicht alles Facetten schreiben lassen, was zu dem Ereignis gehört. So habe ich mich für den weicheren Titel entschieden, der sehr treffend ausdrückt, wie ich mich fühle.

Aber jetzt genug der Vorrede. Worum geht es eigentlich? Im letzten Beitrag hatte ich das Thema mit meiner ehemalige Freundin erwähnt. Das es da sehr viele Schwierigkeiten gab und ich denke mal immer noch gibt. Und das wir eben den gleichen Freundeskreis haben. Und gestern haben wir in dem Freundeskreis was unternommen, also sie war auch mit dabei. Also bis vor noch ein paar Wochen wäre das für mich undenkbar gewesen. Also in sofern kann ich mir etwas auf die Schulter klopfen, dass ich mich überhaupt getraut habe und mitgekommen bin. Der Tag verlief auch gut und es gab keinerlei Probleme. Zumindest denke ich es und hoffe, dass nicht irgendwelche Nachwehen kommen.  Und da ist das lachende Auge, dass wir uns in der Gruppe unterhalten können und wir dann auch nen Ausflug zum Leipziger Zoo planen konnten.

Und nun leider das weinende Auge. Eben nur in der Gruppe.  Ansonsten gibt es leider keinen Kontakt und ich werde eben auch auf sämtliche Kommunikationskanälen blockiert.  Natürlich denken jetzt einige, das ist doch ganz normal bei einer Trennung. Aber wenn man bedenkt, dass wir uns nach der Trennung gut verstanden hatten. Natürlich gab es auch da eine gewisse Zeit des Abstands. Und ich habe das gute Verstehen alles kaputt gemacht. Und diese Schuld, an der habe ich zu tun, richtig stark zu tun.

Aber ich hoffe, dass es so gut wie gestern weiter läuft und wir uns eventuell doch wieder anfreunden. Das wäre toll. Aber leider musste das weinende Auge eben gestern auch zusehen, wie gut sie sich mit den anderen verträgt. ich hätte mir gewünscht, dass sie mich vielleicht auch mal was fragt, aber das sind eben nur alles Wunschgedanken. Aber ich denke mal, es gab auch Fortschritte, So z.B. die Verabschiedung. Klar, hat sie die anderen gedrückt und mir nur die Hand gegeben. Aber irgendwie war es anders, der Händedruck war etwas besser und sie hat mir dabei in die Augen geschaut.

Aber ich muss eben aufpassen, nichts in den gestrigen Tag hinein zu interpretieren. Denn wenn ich das doch tue, mache ich wieder alles kaputt. Und ich hab gestern sehr viel Vertrauen bekommen, in dem ich erst mal dazu eingeladen wurde und ich auch den Tag gut gemeistert habe. Zumindest empfinde ich es so. Und ich will gern alles daran setzen, das Vertrauen nicht zu verspielen.

Ein schöner Wunsch wäre, dass sie sich daran erinnert, dass es ja doch einen Menschen gibt, der sie gern hat. Der Fehler gemacht hat, aber trotzdem das ist, wenn man ihn braucht. Und vielleicht klingt dem einen oder anderen jetzt so, dass ich wieder eine Beziehung mit ihr möchte. Ja, das kann ich nur bestätigen. Aber es ist einfach ein riesengroße Unterschied, was man möchte und was die Realität ist.  Und nehmen wir einfach einmal an, sie würde wirklich zu mir kommen, was ja wirklich unwahrscheinlich ist, dann wüsste ich auch nicht, ob ich es noch mal könnte, in diese Beziehung viel zu investieren. Meine Angst nochmal von der selben Person verletzt zu werden, ist das sehr sehr groß. Obwohl ich mir wünschte, sie umarmen zu können, sie streicheln zu können, sie halten zu dürfen, sie zu küssen.

Das klingt garantiert sowas von konfus. Und das ist der Alltag in meinem Kopf. Da sind die Wünsche und auf der anderen Seite die Realität, die in keiner Form mit den Wünschen überein stimmt. Und da ist es wieder. Das weinende Auge.

Realität der Wünsche

Hallo ihr Lieben,

ich habe hier ja schon sehr lange nichts mehr geschrieben, was für mich ja doch recht ungewöhnlich ist. Vor allem wenn man die Anfangszeit dieses Blogs betrachtet, da hab ich ja fast jeden Tag etwas geschrieben. Damals steckte ich in einer starken Krise und das schreiben half mir. Nur waren die Texte von der Grundstimmung doch recht negativ behaftet. Meine Grundhaltung ist aber positiv und ich starte eigentlich auch fast jeden Tag mit voller Motivation, denn es ist ein neuer Tag, an dem ich arbeiten kann und er mich ein Stück meinen Zielen näher bringt. Sei es beruflich, sei es, dass ich Menschen ein Stück weit besser verstehe: Oder auch das ich mich besser verstehe. Aber leider muss ich da auch immer wieder viele, viele Rückschläge einstecken.

Nun möchte ich gerne auf die negative Einstellung zu sprechen zu kommen. Ich spreche jetzt speziell für mich aber auch andere Asperger und Autisten schildern mir es so. Aber ich denke zu Anfang sollte ich mal ein weit verbreitetes Gerücht aufklären. Viele Menschen denken ja, wenn sie Autismus hören an isolierte Menschen mit Super Brain Fähigkeiten, um es mal „spitz“ auszudrücken. Da hat der Film Rainman einen großen Anteil dran. Keine Frage, er öffnet einem erst einmal die Augen für diese Welt. Selbst Betroffene und Angehörige können aber berichten, dass nur ein Teil davon zutrifft.

Ich hab hier im Blog auch einmal eine Liste von Filmen und Büchern zusammen gefasst.

Aber nun zu einem bestimmten Vorurteil bzw. Gerücht; Autisten sind isoliert und wollen keinen Kontakt. Meiner Erfahrung nach stimmt das nicht. Ich möchte gerne Kontakt mit anderen Menschen und auch andere Autisten mit denen ich zutun habe, möchten diesen gerne. Aber warum sind sie dann oft alleine. Ganz einfach, sie wissen nicht, wie sie den Kontakt herstellen sollen, es fällt ihnen schwierig Freundschaften zu schließen und werden oft nur als total merkwürdig und sonderbar abgestuft und sind leider auch ziemlich oft Mobbingopfer, da sie anders und merkwürdig sind. Und selbst wenn sie es geschafft haben, sich einen kleinen Freundeskreis aufzubauen, so wie ich, dann geht oft so viel schief und kaputt. Denn die Kommunikation findet auf einer Ebene statt, die für Autisten nur kaum bis gar nicht nach zu vollziehen ist. Oft gehen dann diese Beziehungen in die Brüche. Und oft eist es so, dass uns dann die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Was ich auch nicht ganz abstreiten will. Ich sehe ja auch die Fehler und versuche daran zu arbeiten. Aber mir fehlt dann einfach die Handlungskompetenz, es anders zu machen. Zu Kommunizieren, was meine ich eigentlich. Ich sehe immer nur, dass es schief läuft, weil ich mich nicht richtig ausdrücken kann. Und dann versuche ich dem Ganzen halt auf den Grund zu gehen, weil ich es eben nicht verstehe und genau dieses tiefer Bohren ist bei normalen Menschen total unbeliebt und dann machen sie total dicht. Und für den Asperger bleibt nur die Erkenntnis, dass er an allem Schuld ist. Und dass zieht sich so im Laufe seiner Entwicklung durch und gräbt und brennt sich tief ein und irgendwann fühlt er sich dann verantwortlich für alles, was schief geht. Und um das zu vermeiden, kapselt er sich ab und isoliert sich. Anfangs weiß ich noch, dass es sich um Kommunikationsfehler handelt, aber wenn ich dann diesen Fehlern auf den Grund gehen möchte, mich versuchen zu erklären, den Streit an sich zu schlichten, wird es nur noch schlimmer und sämtliche Schuld landet bei mir. Und ich gehe mit meinem Asperger inzwischen sehr offen um und kommuniziere dies auch. Aber eben durch diese vielen Fehlschläge und dass auch die kleinen Fortschritte kaum anerkannt werden, ist es eben, dass man dann auch wenig Selbstbewusstsein an den Tag legt. Man ist ja eh nur der Dumme und macht alles falsch. So kommt es am Ende heraus. Und ich sehe gar nicht mehr, dass es nicht nur an mir liegt, dass kommt mir dann gar nicht mehr in den Sinn. Und so wird es eben auch von den anderen eingeredet.

Und was hat das ganze jetzt mit den Wünschen und der Realität zu tun?

Ich hatte einmal das riesengroße Glück für 4 Wochen eine Beziehung zu führen. Und auch wenn jetzt einige sagen, dass es ja gar keine richtige Beziehung ist. Es waren ja nur 4 Wochen usw. Für mich war es eine. Es war für mich die schönste und glücklichste Zeit in meinem Leben. Und ich es war so schön, täglich an sie zu denken, sie in den Armen zu halten, sie zu drücken, sie zu küssen, mit ihr etwas zu unternehmen oder sich einfach nur zu unterhalten. Eigentlich für Asperger doch ein recht ungewöhnlich Verlangen und Verhalten, dass mir das alles gefällt. Aber ich denke, wenn einmal der richtige Mensch kommt, der es schafft sozusagen den Schalter umzulegen, dann habe ich Entwicklungspotentiale, von denen ich nicht mal weiß, das ich sie habe. Und sie hatte sich anfangs, an dem Abend wo wir uns kennen gelernt hatten so wohl gefühlt und das wurde mir auch von anderer Seite bestätigt. Und es wurde auch gesagt, dass wir gut zueinander passen. Und es war am Anfang so schön und so harmonisch. Ich hatte nach einer Woche auch ein kleines Video gedreht, wie wir uns kennen gelernt hatte. Mit Fotos und kleinen Texten und hatte eben auch Kerzen aufgestellt, in Form von einem Herzen und einer Sternschnuppe und die abgefilmt. Sie hatte sich damals so drüber gefreut. Ich würde gerne wissen, ob sie es noch hat und was passieren würde, wenn sie es sich anschaut. Genauso habe ich ja ein kleines Tagebuch geschrieben, wie wir uns kennen gelernt hatte, was ich dabei empfunden und gefühlt hatte. Ich würde gerne wissen, ob sie das ebenfalls noch hat und was auch hier passieren würde, wenn sie es sich noch einmal durchliest. Genauso würde ich ich gerne wissen, ob sie meine Kette noch hat, die ich ihr geschenkt habe. Aber das sind leider alles nur Wunschgedanken.

Die Realität sieht leider so aus, dass wir uns absolut nicht verstehen, bzw. eher sie sich nicht mit mir und gar nichts mit mir zu tun haben will. Die Fronten sind leider so verhärtet, dass es den Freundeskreis belastet. Denn wir haben den gleichen Freundeskreis. Und es ist einfach viel zu viel passiert. Und diese Schuld frisst mich Tag für Tag auf. Und mir wurde gesagt, ich soll mir selber verzeihen. Ich darf mir verzeihen, da ich ja eigentlich ein guter Mensch bin. Aber wie soll ich mir verzeihen können, wenn meine Taten einen anderen betreffen und sie mir in dem Fall absolut nicht verzeiht?

Kinder sind in der Hinsicht so verdammt toll. Die streiten sich kurz oder auch länger und danach spielen sie wieder zusammen, als ob nichts gewesen wäre. Ihr Motto ist vergeben und vergessen. Ihnen ist das glücklich miteinander spielen wichtiger, als ihr Stolz. Und das finde ich so total schön und toll. Und ich hoffe, dass ich das auch kann. Ich bin eigentlich niemandem nachtragend. Wer Hilfe braucht, bekommt sie von mir.

Und jetzt mal mein Wunsch. Ich würde mir wünschen, dass wir einen Weg finden, dass ich mit ihr kommunizieren kann, dass wir einen Weg finden, die Streitigkeiten aus der Welt zu schaffen, ein Weg zu Verzeihung gefunden wird und das wir noch einmal zusammen finden. Aber die Realität sieht eben ganz, ganz anders aus. Und das ist mir total bewusst und dieser Wunsch von mir wird sich niemals erfüllen. Und ich handle meines Erachtens auch nicht danach, dass sich dieser Wunsch sich irgendwann erfüllen wird. Aber aufgrund meiner Probleme sieht es für andere so aus, dass ich alles daran tue, um in ihrer Nähe zu sein. Ich versuche mich eben nach wie vor mit allen Mensch zu verstehen un bei niemanden anzuecken. Was mir aber nicht gelingt. Also egal, was ich mache. Die Schuld habe immer ich, bzw. wird sie mir zugeschoben.

Lachflasch, Backflasch, die Welt der Gefühle und ein Problem, was nicht gelöst werden kann

Wo fange ich hier am besten an. Ich weiß es nicht. Das einzige, was ich derzeit weiß, dass es mir einfach nur so verdammt dreckig geht. Und dafür absolut keine Lösung in Sicht ist. Ich merke immer wieder, dass ich nicht in der Lage bin mich zu erklären. Um es mit den Worten von Temple Grandin auszudrücken:

I can remember the frustration of not being able to talk. I knew what I wanted to say, but I could not get the words out, so I would just scream.

Ich kann mich an die Frustration erinnern, nicht sprechen zu können. Ich weiß genau, was ich sagen will, doch die Worte kommen nicht heraus. Ich möchte einfach nur noch schreien.

Und so geht es mir. Ich möchte am liebsten alles heraus schreien. Aber niemand hört mich an. Niemand will mich anhören. Ich sitze in meinem Gefängnis der Isolation fest. Ich will raus, ich will das so sehr raus, doch jedes mal werde ich da wieder hin verfrachtet. Weil ich die sozialen Regeln nicht kennen, weil ich nicht merke, das ich Menschen auf die Nerven gehe, weil ich immer wieder Fehler mache, weil ich Menschen vor den Kopf stoße, die es eigentlich gut mit mir meinen. Ich will das eigentlich alles gar nicht, ich will es wirklich nicht. Doch es geschieht mir immer und immer wieder. Und ich bin machtlos dagegen. Niemanden kann ich die eigentliche Problematik genau erklären.

Aber nun mal zum Anfang der ganzen Geschichte. Es waren ungefähr 2 Wochen, etwas Mitte Februar, wo ich mich richtig gut gefühlt habe. Ich konnte herzhaft lachen und hab mich so richtig unbeschwert gefühlt, so wie schon lange nicht mehr. Aber das hielt leider nur zu kurz an.

Und dann eines Tages, hatte ich einen Backflash. Und dieser war so verdammt schlimm. Es ging absolut gar nichts mehr. Ich musste mich an die Trennungssituation erinnern. Ich lag nur noch wach da und ich konnte mich genau daran erinnern, wie ich sie gefleht habe, es nicht auszusprechen, dem Ganzen noch eine Chance zu geben. Und das verfolgt mich derzeit, jede verdammte Nacht.

Naja, und durch meine Eigenschaft als Aspie brauche ich für alles eine logische Begründung, sonst komme ich damit nicht klar. Und was Gefühle angeht, gibt es ja eigentlich gar keine logische Begründung. Doch das war mir einfach nicht klar. Also habe ich sie immer und wieder gefragt, ob wir eine Aussprache führen können. Am Anfang haben wir uns ja noch gut verstanden aber inzwischen werde/fühle ich mich einfach nur noch verachtet. Klar habe ich mich falsch verhalten. Und inzwischen ist mir auch einiges klar geworden und eigentlich hab ich so im Alltag keine großen Probleme und muss auch nicht an sie denken. Aber durch den gemeinsamen Freundeskreis habe ich immer mal mit ihr zu tun. Und wenn ich dann die Verachtung spüre, das ausgeschlossen werden, dann bin ich wieder voll in den Gedanken drinne. Dann will ich wieder versuchen zu klammern, ein Klärungsgespräch. Weil ich eben Menschen verliere. Davor habe ich Angst.

Ich will genauso wie jeder andere nicht allein sein, Freunde haben. Nur gelingt mir das nicht. Und wenn ich mal einen Menschen kennen gelernt hatte, der mit mir auskommt, der es auch nervlich mit mir aushält, dann will ich ihn festhalten. Denn das gelingt mir nicht so oft. Damit habe ich riesengroße Probleme. Aber niemanden kann ich erklären, dass nicht die Trennung das Problem ist, sondern die Verlustangst von Menschen, die vernichtende Haltung und das ausgeschlossen werden.

Jeder denkt, es ist alles in Ordnung, was es ja auch ist, bis ich wieder der verachtenden Haltung gegenüber stehe. Und das schlimme, ich habe sie selbst ausgelöst. Aber ich bin reifer geworden. Ich hab vieles ergründet, wovon ich vorher keine Ahnung hatte. Ist es da nicht möglich mir zu verzeihen. Ist es wirklich unverzeihlich. Andere wenden sich ja auch von mir ab, weil sie das Thema nervt. Ist ja in dem Falle sogar für mich verständlich. Aber es wäre so einfach, wenn mir verziehen werden könnte, denn das ist für mich der Kern meiner Probleme. Ich muss halt immer wieder dann daran denken, dass ich alles so zerstört habe und diese Gedanken bringen mich um und führen mich in den Selbsthass. Und die Gedankenspirale fängt wieder und wieder von vorne an.

Und jeder hält es dafür nicht von ihr loslassen zu können. Es ist ein nicht loslassen können. Aber es ist von meinem schrecklichen Handeln, wovon ich nicht loslassen kann. Und wie soll ich mir das verzeihen, wenn andere mir das nicht verzeihen können.

Verzeihen ist doch eigentlich so schön, für beide Parteien. Aber es wird eben nie ein Verzeihen geben. Und somit wird es für mich nie eine Lösung geben. Und das ist das traurige daran.

Batterie leer

Manchmal oder so ziemlich oft, möchte ich einfach nur gehen. Weg von allem und jedem und einfach alles hinter mir lassen. Ich bin aufgebraucht, alles leer, nicht das Gefühl, dass sich etwas bessert, immer am Limit meiner Kräfte. Meine Batterien sind leer; für mich keine Möglichkeit sie aufzuladen. Und meine Eltern, die es noch so sehr wollen, schaffen es nicht, mich ein bisschen auf zu laden. Aber das liegt nicht an ihnen. Ich bin nicht in der Lage, es auf zunehmen.

Wie lange kann ich noch auf Notreserve fahren, die eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist, bis alles zusammen bricht.  Die Abstände in denen es mir gut geht, werden immer kürzer und die depressiven Phasen dehnen sich immer länger aus und sind von Mal zu Mal stärker.

Alle unsere Gefühle sind wichtig

Alle unsere Gefühl sind wichtig: Die guten, so wie die traurigen! Denn nach jedem schrecklichen Gefühl ist jedes schöne 100 Mal intensiver!

Da die negativen Gefühle in letzter Zeit mehr und mehr überwiegen, freue ich mich um sehr mehr auf die positiven Dinge. Es stimmt schon, dass sie sehr intensiv waren. Das traurige dran ist nur, dass ich die für mich positiven Ereignisse und positiven Gefühle im Jahr 2013 an 10 Fingern abzählen kann.

Wenn ich auch mal einen kritischen Blick auf mich werfe, dann sehe ich schon, dass ich teilweise ziemlich negativ eingestellt. Eben auch durch viele negative Erfahrungen, die ich gemacht habe.  Aber ich bin eben einfach nur noch zu negativ eingestellt. Andere Menschen machen ja auch schlimme Erfahrungen.

Mein erster Versuch, um aus dem negativen Gedankenkarusell auszubrechen, war gescheitert. Ich wollte aber auch wie in typischer Manier gleich alles übers Knie brechen. Aber es ist halt besser, kleine Brötchen zu backen. Deshalb nehme ich noch mal erneut Anlauf, mit dem Ziel bis zum Jahresende mindestens 3 positive Erlebnisse gefunden zu haben. Ich glaube, das ist erst einmal leichter, als auf Krampf sich jeden Tag etwas heraus zu suchen.

weiter Zitate und Sprüche, die mich bewegen.

ich hatte keinerlei Zweifel an mir

23 Jahre lang hatte ich keinerlei Zweifel an dem was ich tue oder wer ich bin. Doch dann kam ein Mensch in mein Leben, der mir sehr viel bedeutete. Das passiert nicht sehr oft, dass mir ein Mensch überhaupt etwas bedeutet. Ich warte immer sehr lange und beobachte, damit ich weiß, wie ich mich verhalten muss.  Dadurch kommt es nicht sehr oft zu romantischen Beziehungen, obwohl ich sie gerne hätte. Damals war es aber eine sehr spontane Entscheidung und eine Kurzschlusshandlung. Sowas kannte ich überhaupt nicht und war dementsprechend total verunsichert. Letztendlich  habe ich mich aber getraut. Für 4 Wochen konnte ich mit dem Menschen auch zusammen sein. Für mich war es das Größte und bis jetzt die schönste Zeit in meinem Leben. Ich hatte nie etwas Vergleichbares erlebt. Doch dann ist alles schief gegangen. Inzwischen bin ich nur noch ein Niemand für sie.

Allerdings habe ich seit dem Selbstzweifel ohne Ende. Was habe ich bis jetzt in meinem Leben erreicht, was mache ich überhaupt, welchen Sinn hat das Leben, warum bin ich Menschen wichtig, wer bin ich, wo gehöre ich hin. Und die Autismusdiagnose hatte ich ja erst danach erhalten. Also haben die Selbstzweifel nicht zwingend etwas damit zu tun. Sie hat vielleicht ein Beitrag zu den Zweifeln geleistet, aber sie sind nicht die Ursache

Wozu all das?

Diese Frage stelle ich mir zu Zeit sehr oft. Warum mache ich alles, was ich mache. Aus welchem Grund mache ich die Umschulung? Warum mache ich jeden Tag weiter? Die Momente des Glücks werden für mich immer seltener. Die Krisen, in die ich stürze werden von Tag zu Tag größer und halten länger an.

Und trotzdem mache ich weiter. In der Hoffnung, dass es doch irgendwann mal wieder besser wird. Aber irgendwie glaube ich nicht dran. Ich mache zwar eine Umschulung zum Fachinformatiker, etwas was mir auch total Spaß macht. Aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass ich vollkommen glücklich werden kann.

Der Mensch, der für mich die Welt bedeutet hat, ist nicht mehr da. Und seit es ihn nicht mehr gibt, bin ich immer mehr abgestürzt. Es wurde für mich immer komplizierter. Ich muss mit Gefühlen umgehen, die ich nicht mal selber kenne. Ein einziges Wirrwarr in meinem Kopf.

Warum ist das Leben wie eine Achterbahn?

Ich weiß eigentlich nie genau, wie es mir im Moment geht. Ich kenne keine große Bandbreite an Gefühlen. Ich kannte eigentlich nur Glück und war immer fröhlich. ich hatte auch immer allem gegenüber eine positive Einstellung. Und dann, genau vor 2 Jahren und einem Monat, es war der 22 Oktober 2011, lernte ich Liebe kennen. Dieses Gefühl überwältigte mich. Ich wusste nicht so richtig damit um zu gehen. Natürlich war es für mich das schönste auf der Welt. Ich habe daran geklammert, geklammert ohne Ende. Und das hat letztendlich dazu geführt, dass ich sie verloren habe. Seitdem kann ich auch Trauer und leider auch eine negative Einstellung mein eigen nennen.

Ich schätze ich kann mich glücklich schätzen, dass ich es überhaupt geschafft habe eine Beziehung aufzubauen. Auch wenn es nur für eine kurze Zeit war. Die meisten Menschen würden 4 Wochen ja nicht mal als Beziehung Bezeichnen. Aber für einen Autisten ist jedes Erlebnis intensiv. So intensiv, dass die wenigsten es nachvollziehen können. Er kann so in seinem Handeln und Erleben auf gehen, dass er seine ganze Kraft daran setzt. Sogar mehr als er hat.

Wie ist das mit den Gefühlen? Wie lernt man diese? Wie kann man anderen sagen, wie man sich fühlt, wenn man eigentlich nur 3 Gefühle kennt? glücklich, traurig und verliebt. Alles dazwischen existiert bei mir nicht. Und ich denke dadurch beantwortet sich auch die Frage, warum das Leben wie eine Achterbahn ist.